Repevax

(Beipacktext)


REPEVAX®-Injektionssuspension in
einer Fertigspritze

Diphtherie-Tetanus-Pertussis(azellulär, aus Komponenten)-Poliomyelitis(inaktiviert)-Impfstoff (adsorbiert, mit reduziertem Antigengehalt)

2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung

1 Impfdosis (0,5 ml) enthält:

Diphtherie-Toxoid mind. 2 I.E.* (2 Lf)

Tetanus-Toxoid mind. 20 I.E.* (5 Lf)

Pertussis-Antigene

Pertussis-Toxoid 2,5 Mikrogramm

Filamentöses Hämagglutinin 5 Mikrogramm

Pertactin 3 Mikrogramm

Fimbrien Typen 2 und 3 5 Mikrogramm

Polioviren (inaktiviert)**

Typ 1 40 D-Antigen-Einheiten

Typ 2 8 D-Antigen-Einheiten

Typ 3 32 D-Antigen-Einheiten

Adsorbiert an Aluminiumphosphat 1,5 mg (0,33 mg Aluminium)

* Internationale Einheiten, untere Vertrauensgrenze (p = 0,95) der nach der Methode der Ph. Eur. ermittelten Wirksamkeit

** gezüchtet in Vero-Zellen

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. Darreichungsform

Injektionssuspension in einer Fertigspritze.

REPEVAX ist eine gleichförmig weißlich-trübe Suspension.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

REPEVAX wird zur aktiven Immunisierung gegen Diphtherie, Tetanus, Pertussis und Poliomyelitis bei Personen ab 3 Jahren als Auffrischimpfung nach erfolgter Grundimmunisierung angewendet.

Die Anwendung von REPEVAX sollte entsprechend den offiziellen Impfempfehlungen erfolgen.

4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Dosierung

Bei allen genannten Personen/Altersgruppen ist eine Dosis (0,5 ml) empfohlen..

REPEVAX kann bei Personen ab 3 Jahren verwendet werden. Die Anwendung von REPEVAX bei Kindern zwischen 3 und 5 Jahren basiert auf Studien, in denen REPEVAX als 4. Dosis (1. Auffrischimpfung) gegen Diphtherie, Tetanus, Pertussis und Poliomyelitis verabreicht wurde.

Der Impfstoff REPEVAX enthält Diphtherie-Toxoid in reduzierter Menge und Tetanus-Toxoid, kombiniert mit Pertussis- und Poliomyelitis-Antigenen, und wird zur Auffrischimpfung verwendet. Vor Verabreichung des Impfstoffs sollten die Indikationen und Impfabstände entsprechend den offiziellen Impfempfehlungen für alle im Impfstoff enthaltenen Antigene überprüft werden.

Personen ohne oder mit unvollständiger Grundimmunisierung gegen Diphtherie, Tetanus oder Polio sollten nicht mit REPEVAX geimpft werden.

Personen mit unvollständiger oder unbekannter Impfanamnese gegen Pertussis sind von der Impfung mit REPEVAX nicht auszuschließen. Eine Auffrischreaktion ist allerdings nur bei Personen zu erwarten, deren Immunsystem bereits zuvor durch Impfung oder natürliche Infektion aktiviert wurde.

Untersuchungen über den optimalen zeitlichen Abstand für nachfolgende Auffrischimpfungen mit REPEVAX liegen derzeit nicht vor.

Art der Anwendung

Eine Dosis (0,5 ml) REPEVAX ist intramuskulär zu verabreichen, vorzugsweise in den M. deltoideus.

REPEVAX darf nicht intravasal verabreicht werden. Nach dem Einstechen der Nadel ist durch Aspiration sicherzustellen, dass die Nadel kein Blutgefäß penetriert hat.

REPEVAX sollte nicht intraglutäal, intradermal oder subkutan verabreicht werden (in Ausnahmefällen kann der Impfstoff subkutan verabreicht werden, siehe Abschnitt 4.4).

4.3 Gegenanzeigen

REPEVAX darf nicht verabreicht werden an Personen mit bekannter Überempfindlichkeit
– gegen Diphtherie-, Tetanus-, Pertussis- oder Poliomyelitis-Impfstoffe

– gegen einen der sonstigen Bestandteile des Impfstoffs (siehe Abschnitt 6.1)

– gegen einen der Restbestandteile aus der Herstellung (Formaldehyd, Glutaraldehyd, Streptomycin, Neomycin, Polymyxin B und bovines Serumalbumin), die in nicht nachweisbaren Spuren enthalten sein können

REPEVAX sollte nicht an Personen verabreicht werden, die nach einer vorherigen Impfung mit einem pertussisantigenhaltigen Impfstoff innerhalb von 7 Tagen an einer Enzephalopathie unbekannter Ursache erkrankten.
Wie bei anderen Impfstoffen auch sollte die Impfung mit REPEVAX bei Personen mit akuten, schweren, fieberhaften Erkrankungen verschoben werden. Eine leichte Infektion (z.B. der oberen Atemwege) ist keine Gegenanzeige.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

REPEVAX sollte nicht zur Grundimmunisierung angewendet werden.

Der Zeitabstand zwischen einer Auffrischimpfung mit REPEVAX und vorangegangenen Impfungen gegen Diphtherie und/oder Tetanus sollte grundsätzlich entsprechend den offiziellen Impfempfehlungen gewählt werden. In einer klinischen Studie mit Erwachsenen konnte gezeigt werden, dass es keinen klinisch relevanten Unterschied in der Nebenwirkungsrate gibt, wenn eine Auffrischimpfung mit REPEVAX im Abstand von mindestens 4 Wochen zu einer vorherigen Impfung mit einem diphtherie- und tetanusantigenhaltigen Impfstoff erfolgt oder im Abstand von mindestens 5 Jahren.

Vor der Impfung

Vor der Impfung sollte die Anamnese der zu impfenden Person (insbesondere hinsichtlich früherer Impfungen und möglicher Nebenwirkungen) erhoben werden. Bei Personen, die nach früheren Impfungen mit ähnlichen Antigenkomponenten innerhalb von 48 Stunden schwerwiegende oder schwere Nebenwirkungen entwickelt haben, darf REPEVAX nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden.

Wie bei allen Impfungen sollten geeignete Mittel zur Behandlung und Überwachung von seltenen anaphylaktischen Reaktionen nach Gabe des Impfstoffs bereitstehen.

Wenn nach einer früheren Verabreichung eines tetanustoxoidhaltigen Impfstoffs ein Guillain-Barré-Syndrom oder eine Plexus brachialis-Neuritis aufgetreten ist, sollte vor der Verabreichung einer weiteren Dosis eine sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen.

Personen, die an einer progredienten oder instabilen neurologischen Erkrankung, unkontrollierten epileptischen Anfällen oder progredienter Enzephalopathie leiden, sollten erst nach Festlegung eines Therapieregimes und Stabilisierung des Zustandes mit REPEVAX geimpft werden.

Die Häufigkeit und Schwere von Nebenwirkungen nach Gabe von Tetanustoxoid-Antigen wird durch die Anzahl früherer Impfdosen und die bereits vorhandene Antitoxin-Konzentration zum Zeitpunkt der Impfung beeinflusst.

Die Immunogenität des Impfstoffs kann bei Patienten, die immunsuppressiv behandelt werden oder an einer Immunschwäche leiden, eingeschränkt sein. Wenn möglich sollte die Impfung zurückgestellt werden, bis die Impfung durchführbar ist oder die Krankheit überwunden ist. HIV-Infizierte oder Patienten, die an einer chronischen Immunschwächekrankheit wie z.B. AIDS leiden, sollten jedoch geimpft werden, auch wenn die Antikörperbildung eingeschränkt sein könnte.

Hinweis zur Verabreichung

Intramuskuläre Injektionen sollten Personen, die mit Antikoagulantien behandelt werden oder an Blutgerinnungsstörungen leiden, nur mit Vorsicht verabreicht werden, da es zu Blutungen kommen kann. Unter Berücksichtigung der offiziellen Impfempfehlungen kann diesen Personen der Impfstoff auch tief subkutan gegeben werden, obwohl dies zu verstärkten Lokalreaktionen führen kann.

Sonstige Hinweise

Wie bei anderen Impfstoffen auch sind nach Impfung mit REPEVAX möglicherweise nicht alle geimpften Personen vollständig geschützt (siehe Abschnitt 5.1).

Wie bei allen Adsorbat-Impfstoffen kann sich ein bleibendes Knötchen an der Injektionsstelle entwickeln, vor allem wenn der Impfstoff in die oberen Schichten des subkutanen Gewebes verabreicht wird.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

REPEVAX kann zeitgleich mit einer Dosis Hepatitis B-Impfstoff verabreicht werden.

REPEVAX kann zeitgleich mit einem HPV-Impfstoff verabreicht werden, ohne dass die Antikörperantwort auf eine der Komponenten des jeweiligen Impfstoffs signifikant beeinträchtigt wird. Allerdings wurden in der Gruppe, in der die Impfstoffe zeitgleich verabreicht wurden, tendenziell niedrigere geometrische Mittelwerte (GMTs) der anti-HPV-Titer beobachtet. Die klinische Relevanz dieser Beobachtung ist nicht bekannt. Diese Angaben basieren auf Ergebnissen einer klinischen Studie, in der REPEVAX zeitgleich mit der 1. Dosis Gardasil verabreicht wurde (siehe Abschnitt 4.8).

Die Injektionen müssen kontralateral erfolgen. Mögliche Wechselwirkungen bei zeitgleicher Verabreichung mit anderen Impfstoffen, biologischen Produkten oder anderen Arzneimitteln wurden nicht untersucht. Da REPEVAX ein inaktivierter Impfstoff ist, darf er in Übereinstimmung mit allgemein anerkannten Impfempfehlungen zeitgleich mit anderen Impfstoffen oder Immunglobulinen an unterschiedlichen Injektionsstellen verabreicht werden.

Zur Anwendung während einer immunsuppressiven Therapie, siehe Abschnitt 4.4.

4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Die Wirkung von REPEVAX auf die embryo-fetale Entwicklung wurde nicht untersucht. Es wurden nach Gabe von Tetanus- und/oder Diphtherie-Impfstoffen bzw. inaktivierten Poliomyelitis-Impfstoffen während der Schwangerschaft keine teratogenen Effekte beobachtet. Es liegen keine Daten über Impfstoffe, die azelluläre Pertussis-Antigene enthalten, bei schwangeren Frauen vor.

Die Anwendung von REPEVAX während der Schwangerschaft wird nicht empfohlen.

Ob die Wirkstoffe von REPEVAX beim Menschen in die Muttermilch übergehen, ist nicht bekannt.

Die Auswirkungen einer Impfung von Müttern auf deren gestillte Kinder wurden nicht untersucht.

Vor der Impfung von stillenden Müttern sollte daher eine sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen.

Die Auswirkungen einer Verabreichung von REPEVAX während der Stillzeit wurden nicht untersucht. Da REPEVAX nur Toxoide und inaktivierte Antigene enthält, ist jedoch kein Risiko für den gestillten Säugling zu erwarten. Der Arzt sollte die Vorteile einer Impfung mit REPEVAX während der Stillzeit gegen das Risiko abwägen.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt.

4.8 Nebenwirkungen

Daten aus klinischen Studien

In klinischen Studien wurde REPEVAX insgesamt 1.384 Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen verabreicht. Die am häufigsten nach Impfung beobachteten Reaktionen waren Lokalreaktionen an der Injektionsstelle (Schmerzen, Rötung, Schwellung). Diese Symptome waren üblicherweise mild, traten innerhalb von 48 Stunden nach Impfung auf und bildeten sich spontan und folgenlos zurück.

Bei der Bewertung der Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:

Sehr häufig (=1/10), Häufig (=1/100 bis <1/10), Gelegentlich (=1/1.000 bis <1/100), Selten (=1/10.000 bis <1/1.000), Sehr selten (<1/10.000), einschließlich Einzelfälle, Nicht bekanntHäufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar.

Kinder

In einer klinischen Studie erhielten 240 Kinder im Alter von 3,5 und 12 Monaten eine Grundimmunisierung mit einem DTaP-Impfstoff ohne zusätzliche Dosis im 2. Lebensjahr. Diese Kinder erhielten REPEVAX im Alter von 5 bis 6 Jahren.

Die Rate von Allgemeinreaktionen zwischen dem 2. und 10. Tag nach der Impfung war niedrig; nur Fieber (= 38,0 °C) und Müdigkeit wurden in mehr als 10% der Fälle berichtet. Eine vorübergehende starke Schwellung des Oberarms wurde in weniger als 1% der Fälle beobachtet.

150 Kinder, die im Alter von 2, 3 und 4 Monaten mit einem Diphtherie-, Tetanus- und Ganzkeimpertussis-Impfstoff (DTwP) grundimmunisiert worden waren und keine weitere Dosis im 2. Lebensjahr erhalten hatten, erhielten zwischen dem 3. und 5. Lebensjahr eine Dosis REPEVAX.

Nebenwirkungen
Kinder zwischen
3 und 5 Jahren
(150 Personen)
Kinder zwischen
5 und 6 Jahren
(240 Personen)

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Durchfall
Häufig
Gelegentlich

Erbrechen



Übelkeit

Nicht berichtet

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Müdigkeit
Sehr häufig

Fieber**
Sehr häufig
Häufig

Reizbarkeit

Nicht berichtet

Arthralgien/ Gelenkschwellungen
Häufig
Nicht berichtet

Reaktionen an der Injektionsstelle

Schmerzen
Sehr häufig

Schwellung

Rötung
Sehr häufig
Häufig

Dermatitis
Häufig
Nicht berichtet

Juckreiz
Nicht berichtet
Häufig

Hämatome
Häufig
Nicht berichtet

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Ausschlag
Häufig
Nicht berichtet


** Fieber wurde in der Gruppe "Kinder zwischen 5 und 6 Jahren" als Temperatur = 38 °C und in der Gruppe "Kinder zwischen 3 und 5 Jahren" als Temperatur = 37,5 °C definiert.

Kinder ab 11 Jahren, Jugendliche und Erwachsene

Tendenziell wurden bei Kindern ab 11 Jahren und Jugendlichen höhere Raten lokaler und systemischer Reaktionen im Vergleich zu Erwachsenen beobachtet. In beiden Altersgruppen waren Schmerzen an der Injektionsstelle die häufigste Nebenwirkung.

Verzögerte lokale Nebenwirkungen (d.h., Nebenwirkungen, die erst 3 bis 14 Tage nach der Impfung auftraten oder sich verstärkten) wie beispielsweise Schmerzen an der Injektionsstelle, Rötung und Schwellung wurden in weniger als 1,2% der Fälle beobachtet. Die meisten der gemeldeten Nebenwirkungen traten innerhalb von 24 Stunden nach der Impfung auf.

Nebenwirkungen
Jugendliche und Erwachsene
(994 Persons)

Erkrankungen des Nervensystems

Kopfschmerzen
Sehr häufig

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Übelkeit
Sehr häufig

Erbrechen
Häufig

Durchfall

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Arthralgien/Gelenkschwellungen
Sehr häufig

Myalgien

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Abgeschlagenheit
Sehr häufig

Schüttelfrost

Fieber = 38 °C
Häufig

An der Injektionsstelle

Schmerzen
Sehr häufig

Schwellung

Rötung


Eine klinische Studie mit 843 gesunden männlichen und weiblichen Jugendlichen von 11 bis 17 Jahren zeigte, dass bei zeitgleicher Gabe der ersten Dosis von GARDASIL und REPEVAX öfter von Schwellungen an der Injektionsstelle und Kopfschmerzen berichtet wurde. Die beobachteten Unterschiede betrugen weniger als 10%, und bei der Mehrzahl der Probanden wurde die Ausprägung der Nebenwirkungen als mild bis moderat eingestuft.

Daten aus der Post-Marketing-Beobachtung

Seit Markteinführung von REPEVAX wurden weltweit die folgenden weiteren Nebenwirkungen spontan gemeldet. Da diese Nebenwirkungen aus einer Gesamtgruppe unbekannter Größe spontan berichtet wurden, ist es nicht immer möglich, die Häufigkeit zuverlässig abzuschätzen oder einen Kausalzusammenhang zur Impfung herzustellen. Daher wurde all diesen Nebenwirkungen die Häufigkeitskategorie "Nicht bekannt" zugeordnet.

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Lymphadenopathie

Erkrankungen des Immunsystems

Anaphylaktische Reaktionen, wie z.B. Urtikaria, Gesichtsödem und Atemnot

Erkrankungen des Nervensystems

Krampfanfälle, vasovagale Synkope, Guillain-Barré-Syndrom, Fazialisparese, Myelitis, Plexus brachialis-Neuritis, vorübergehende Parästhesie/Hypästhesie der Extremität, in die geimpft wurde, Schwindel

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Schmerzen in der Extremität, in die geimpft wurde

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Eine starke Schwellung der Extremität, die sich von der Injektionsstelle aus über ein oder zwei Gelenke hinaus ausdehnt und mit Rötung und manchmal auch Blasenbildung einhergehen kann, wurde nach Verabreichung von REPEVAX berichtet. Die Mehrzahl dieser Reaktionen trat innerhalb von 48 Stunden auf und bildete sich spontan in durchschnittlich vier Tagen folgenlos zurück.

Das Risiko scheint von der Anzahl zuvor erhaltener Impfdosen gegen Diphtherie, Tetanus und Pertussis (d/DTaP) abhängig zu sein, mit einem größeren Risiko nach der 4. und 5. Dosis.

Unwohlsein, Blässe, Verhärtungen an der Injektionsstelle

4.9 Überdosierung Nicht zutreffend.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Impfstoff gegen Diphtherie, Tetanus, Pertussis und Poliomyelitis

ATC-Code: J07CA02

Klinische Studien

Die Immunantwort von Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern (von 3 bis 6 Jahren) einen Monat nach Verabreichung von REPEVAX kann der folgenden Tabelle entnommen werden:

Tabelle 1: Immunantwort 4 Wochen nach der Impfung

Antigen
Kriterium
Erwachsene und Jugendliche* (n = 994)
Kinder zwischen 5 und 6 Jahren 1 (n =240)
Kinder zwischen 3 und 5 Jahren 2 (n = 148)

Diphtherie
?0,1 I.E./ ml
92,8%
99,4%
100%

Tetanus
?0,1 I.E./ ml 3
100%
99,5%
100%

Pertussis





Pertussis-Toxoid
?5 EU4/ ml
99,7%
91,2%
99,3%

Filamentöses Hämaglutinin
?5 EU4/ ml
99,9%
99,1%
99,3%

Pertactin
?5 EU4/ ml
99,6%
100%
100%

Fimbrien-Agglutinogene 2 und 3
?5 EU4/ ml
99,8%
99,5%
100%

Polio 1

Polio 2

Polio 3
?1:8 Verdünnung
?1:8 Verdünnung
?1:8 Verdünnung
99,9%
100%
100%
100%
100%
100%
100%
100%
100%


* Ab dem vollendeten 10. Lebensjahr

1 Nach Grundimmunisierung im Alter von 3 und 5 Lebensmonaten sowie einer Auffrischimpfung im Alter von 12 Lebensmonaten mit einem Diphtherie-, Tetanus-, azellulärem Pertussis-Impfstoff (DTaP)

2 Nach Grundimmunisierung im Alter von 2, 3 und 4 Lebensmonaten mit einem Diphtherie-, Tetanus-, Ganzkeim-Pertussis-Impfstoff (DTwP)

3 Bestimmt mit ELISA

4 EU = ELISA-Units (Einheiten): Antikörperkonzentrationen von >5 EU/ml werden von Storsaeter J. et al. als mögliche Ersatzmarker für Schutz gegen Pertussis postuliert (Storsaeter J. et al., Vaccine 1998; 16:1907-1916)

Die in diesen Studien für REPEVAX bei Erwachsenen und Jugendlichen nachgewiesene Verträglichkeit und Immunogenität sind vergleichbar mit denen nach einer Auffrischimpfung mit einer Dosis eines zugelassenen Td- oder Td-IPV-Adsorbat-Impfstoffs mit einem ähnlichen Gehalt an Tetanus- und Diphtherie-Toxoiden bzw. inaktivierten Polioviren der Typen 1, 2 und 3.

Die schwächere Immunantwort auf Diphtherie-Toxoid ist vermutlich auf den Studieneinschluss von Teilnehmern mit ungeklärter oder unvollständiger Immunisierung zurückzuführen.

Serologische Korrelate für einen Schutz gegen Pertussis wurden bisher nicht ermittelt. In den Schweden-I-Effektivitätsstudien, die zwischen 1992 und 1996 durchgeführt wurden, erbrachte die Grundimmunisierung mit DTaP-Impfstoffen von Sanofi Pasteur für das Säuglingsalter eine Schutzwirkung von 85% gegen Pertussis. Im Vergleich zu diesen Daten ist für REPEVAX eine schützende Immunantwort anzunehmen.

In einer weiteren Studie im Vereinigten Königreich wurden nach Verabreichung einer Dosis REPEVAX bei Kindern zwischen 3,5 und 4 Jahren, die zuvor entweder mit einem azellulären Pertussis-Kombinationsimpfstoff (DTaP-IPV-Hib) oder mit einem Ganzkeim-Pertussis-Kombinationsimpfstoff (DTwP/Hib) und OPV grundimmunisiert worden waren, hohe Immunantworten festgestellt.

In Serologie-Folgestudien erhielten Kinder, Jugendliche und Erwachsene eine Dosis REPEVAX als Auffrischimpfung. Nach 5 Jahren hatten 100% der Teilnehmer in allen Altersgruppen und 96 - 100% der Kinder und Jugendlichen seroprotektive Antikörperkonzentrationen (= 0,01 I.E./ml) gegen Tetanus und mehr als 79% der Erwachsenen gegen Diphtherie.

95 - 100% der Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen hatten seroprotektive Titer (= 1:8 Verdünnung) gegen alle Poliovirus-Typen (1, 2 und 3) nach 5 Jahren.

Die GMTs für alle Pertussisantigene nach 5 Jahren blieben um ein Mehrfaches höher als vor der Impfung, was eine nachhaltige Langzeit-Persistenz bei allen Altersgruppen anzeigt.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Eine Bewertung von pharmakokinetischen Eigenschaften ist für Impfstoffe nicht erforderlich.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Die Ergebnisse präklinischer Studien zur Toxizität nach wiederholter Verabreichung deuten nicht auf eine besondere Gefährdung des Menschen hin.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Phenoxyethanol, Polysorbat 80, Wasser für Injektionszwecke.

6.2 Inkompatibilitäten

Da keine Kompatibilitätsstudien durchgeführt wurden, darf REPEVAX nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre.

Das Verfalldatum des Impfstoffs ist auf dem Behältnis und auf der Faltschachtel mit Monat und Jahr aufgedruckt. Nach Ablauf des angegebenen Monats darf der Impfstoff nicht mehr verwendet werden.

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die
Aufbewahrung

Im Kühlschrank lagern (2 °C – 8 °C).

Nicht einfrieren! Eingefrorener Impfstoff muss vernichtet werden.

In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

0,5 ml Suspension in einer Fertigspritze (Glasart I) mit Kolbenstopfen (Chlorobromobutyl-Elastomer) ohne feststehende Kanüle sowie einer Verschlusskappe (Chlorobromobutyl-Elastomer) – Packungsgrößen 1, 10 oder 20

0,5 ml Suspension in einer Fertigspritze (Glasart I) mit Kolbenstopfen (Chlorobromobutyl-Elastomer) ohne feststehende Kanüle, einer Verschlusskappe (Chlorobromobutyl-Elastomer) und einer oder zwei beigepackten Kanülen – Packungsgrößen 1 oder 10

0,5 ml Suspension in einer Fertigspritze (Glasart I) mit Kolbenstopfen (Chlorobromobutyl-Elastomer), feststehender Kanüle sowie einem Nadelschutz (Elastomer) – Packungsgrößen 1, 10 oder 20

0,5 ml Suspension in einer Fertigspritze (Glasart I) mit Kolbenstopfen (Chlorobromobutyl-Elastomer), feststehender Kanüle sowie einem Nadelschutz (glasähnlicher, steifer Polypropylenschutz und Polyisopren) – Packungsgrößen 1, 10 oder 20

Die Stopfen, Kolbenstopfen und Verschlüsse aller Darreichungsformen von REPEVAX sind latexfrei.

Nicht alle zugelassenen Packungsgrößen und Handelsformen müssen erhältlich sein.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Handhabungshinweise

Parenteral anzuwendende Präparate müssen vor Verabreichung visuell auf Fremdpartikel und/oder Verfärbungen untersucht werden. Gegebenenfalls muss der Impfstoff vernichtet werden.

Der Impfstoff ist eine gleichförmig weißlich-trübe Suspension, die während der Lagerung sedimentieren kann. Die Fertigspritze bzw. das Fläschchen vor Gebrauch gut schütteln, um vor der Verabreichung des Impfstoffs eine homogene Suspension zu erhalten.

Bei Fertigspritzen ohne Kanülen wird eine Kanüle mit einer Vierteldrehung fest auf die Fertigspritze aufgesetzt.

Entsorgung

Nicht verwendeter Impfstoff oder Abfallmaterial ist gemäß den lokalen Vorschriften zu entsorgen. Kanülen sollten nicht wieder mit der Schutzkappe versehen werden.

7. Inhaber der Zulassung: Sanofi Pasteur MSD, Lyon, Frankreich.

8. Zulassungsnummer: 2–00284

9. Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung: 16. Dezember 2002 / 15. Dezember 2006.

10. Stand der Information: März 2011.

Verschreibungspflicht/Apothekenpflicht: Rezept- und apothekenpflichtig, wiederholte Abgabe verboten.

Verfügbare Packungsgrößen in Österreich: 1 Fertigspritze zu 0,5 ml mit 2 separaten Kanülen.