Boostrix
(Beipacktext)
Boostrix®-Injektionssuspension in einer Fertigspritze
Diphtherie-, Tetanus-, und Pertussis (azellulär, Komponente) - Impfstoff
(adsorbiert, verminderter Antigengehalt)
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
1 Dosis (0,5 ml) enthält:
Diphtherietoxoid1 nicht weniger als 2 Internationale
Einheiten (I.E.) (2,5 Lf)
Tetanustoxoid1 nicht weniger als 20 Internationale
Einheiten (I.E.) (5 Lf) (5LF)
Bordetella pertussis Antigene:
Pertussistoxoid1 8 Mikrogramm
Filamentöses Hämagglutinin 1 8 Mikrogramm
Pertactin1 2,5 Mikrogramm
1Adsorbiert an wasserhaltiges
Aluminiumhydroxid (Al(OH) 3) 0,3 mg Al 3+
und an Aluminiumphosphat (AlPO 4) 0,2 mg Al 3+
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Injektionssuspension in einer Fertigspritze.
Boostrix ist eine trübe, weisse Suspension.
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Boostrix ist zur Auffrischungsimpfung gegen Diphtherie, Tetanus und Pertussis
bei Personen ab dem vollendeten 4. Lebensjahr indiziert. (siehe Abschnitt 4.2)
Boostrix ist nicht zur Grundimmunisierung vorgesehen.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Dosierung
Es wird eine Einzeldosis von 0,5 ml des Impfstoffs empfohlen.
Boostrix kann ab dem vollendeten 4. Lebensjahr angewendet werden.
Boostrix soll entsprechend den jeweiligen offiziellen Impfempfehlungen und/oder
der üblichen lokalen medizinischen Praxis für Impfstoffe, die eine niedrige
(Erwachsenen-) Dosis Diphtherie-, Tetanus- und Pertussisantigene enthalten,
angewendet werden.
Bei Patienten (=40 Jahre), die in den letzten 20 Jahren keine Immunisierung mit
Diphtherie - und Tetanustoxoiden erhalten haben, bewirkt eine Impfstoffdosis
eine Antikörper-Antwort gegen Pertussis und schützt in den meisten Fällen vor
Diphtherie und Tetanus. Zwei weitere Dosen eines gegen Diphtherie und Tetanus
wirksamen Impfstoffes sorgen für maximalen Schutz vor Diphtherie und Tetanus,
wenn sie ein und sechs Monate nach der ersten Dosis verabreicht werden (siehe
Abschnitt 5.1)
Boostrix eignet sich auch für die Anwendung bei Personen mit Verletzungen und
einem damit verbundenen Tetanusrisiko, wenn früher bereits eine primäre
Schutzimpfung mit einem Tetanustoxoid-Impfstoff erfolgt ist und wenn eine
Auffrischungsimpfung gegen Diphterie und Pertussis angezeigt ist. Eine
gleichzeitige Anwendung von Tetanusimmunglobulinen sollte entsprechend den
nationalen Impfempfehlungen erfolgen.
Auffrischungsimpfungen gegen Diphtherie, Tetanus und Pertussis sollten gemäß
offiziellen Empfehlungen (im Allgemeinen alle 10 Jahre) durchgeführt werden.
Pädiatrische Patienten
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Boostrix bei Kindern unter 4 Jahren wurden
nicht untersucht.
Art der Anwendung
Boostrix wird tief intramuskulär, vorzugsweise in den Deltoid-Muskel, injiziert
(siehe Abschnitt 4.4).
4.3 Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe oder einen der sonstigen Bestandteile.
Überempfindlichkeit, die bei früherer Verabreichung von Diphtherie-, Tetanus-
oder Pertussis-Impfstoffen aufgetreten ist.
Boostrix ist kontraindiziert, wenn in der Impfanamnese eine Enzephalopathie
unbekannter Genese innerhalb von 7 Tagen nach Impfung mit einem
Pertussisimpfstoff aufgetreten ist. In diesen Fällen soll die Pertussis Impfung
abgesetzt und der Impfzyklus mit Impfungen gegen Diphterie- und Tetanus
fortgesetzt werden.
Bei Personen mit transienter Thrombozytopenie oder neurologischen Komplikationen
(zu Konvulsionen oder hypotonen-hyporesponsiven Episoden siehe Abschnitt 4.4)
nach einer früheren Immunisierung gegen Diphtherie und/oder Tetanus sollte von
einer Impfung mit Boostrix abgesehen werden.
Wie auch bei anderen Impfstoffen ist die Verabreichung von Boostrix zu
verschieben, wenn der Impfling an einer akuten, schweren febrilen Erkrankung
leidet. Das Vorliegen einer leichten Infektion stellt keine Kontraindikation
dar.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Der Impfung sollten stets eine Anamneseerhebung (unter besonderer
Berücksichtigung früherer Impfungen und dem Auftreten eventueller unerwünschter
Ereignisse) vorausgehen.
Trat eines der folgenden Ereignisse in zeitlichem Zusammenhang mit der Gabe
eines Impfstoffes mit Pertussiskomponenten auf, ist die Entscheidung über die
Verabreichung eines Impfstoffes mit Pertussiskomponenten sorgfältig abzuwägen:
– Temperaturerhöhung innerhalb von 48 Stunden nach der Impfung auf >40,0 °C ohne
andere erkennbare Ursachen,
– Kollaps oder schockähnlicher Zustand (hypotone - hyporesponsive Episode)
innerhalb von 48 Stunden nach der Impfung,
– anhaltendes, nicht zu beruhigendes Schreien über 3 Stunden oder mehr innerhalb
von 48 Stunden nach der Impfung,
– Krampfanfälle mit oder ohne Fieber innerhalb von 3 Tagen nach der Impfung.
Es kann Situationen geben, z.B. eine hohe Pertussisinzidenz, in denen der
potentielle Nutzen gegenüber den möglichen Risiken überwiegt.
Bei einem Kind, das an einem neuerlichen Auftreten oder einer Verschlechterung
einer schweren neurologischen Erkrankung leidet ist, wie bei jeder Impfung, der
Nutzen bzw. das Risiko einer Immunisierung mit Boostrix oder das Verschieben
einer solchen auf einen späteren Zeitpunkt sorgfältig abzuwägen.
Wie bei allen injizierbaren Impfstoffen sollten für den seltenen Fall einer
anaphylaktischen Reaktion nach Verabreichung des Impfstoffes entsprechende
medizinische Behandlungs- und Überwachungsmöglichkeiten verfügbar sein.
Bei Patienten mit Thrombozytopenie (siehe Abschnitt 4.3) oder hämorrhagischer
Diathese ist Boostrix mit Vorsicht zu verabreichen, da nach intramuskulärer
Anwendung Blutungen auftreten können. Auf die Injektionsstelle ist mindestens
zwei Minuten lang fester Druck (ohne zu reiben) auszuüben. Boostrix darf unter
keinen Umständen intravasal injiziert werden.
Aus der Anamnese bekannte Krampfanfälle stellen ebenso wie im Rahmen der
Familienanamnese bekannt gewordene Krampfanfälle oder unerwünschte Ereignisse
nach DTP-Impfung keine Kontraindikation dar.
Eine HIV (Humane Immundefizienz Virus)-Infektion gilt nicht als
Kontraindikation. Bei immunsupprimierten Patienten kann es jedoch zum Ausbleiben
der erwarteten Immunreaktion kommen.
Wie bei anderen Impfstoffen auch besteht die Möglichkeit, dass nicht bei allen
Impflingen eine Immunantwort erzielt wird.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Anwendungen mit anderen Impfungen oder Immunglobulinen
Boostrix kann gleichzeitig mit der Impfung gegen das humane Papillomavirus
verabreicht werden, ohne dass es zu einer klinisch relevanten Beeinflussung der
Immunantwort auf eine der beiden Impfstoffkomponenten kommt. Die gleichzeitige
Gabe von Boostrix mit anderen Impfstoffen oder mit Immunglobulin wurde nicht
untersucht. Es ist aber unwahrscheinlich, dass eine gleichzeitige Anwendung zu
einer Interferenz mit der Immunantwort führt.
Entsprechend allgemeiner akzeptierter Impfpraxis und Empfehlungen und wenn es
für notwendig erachtet wird, kann eine gleichzeitige Gabe von Boostrix mit
anderen Impfstoffen oder Immunglobulin durchgeführt werden. Die Verabreichung
sollte an getrennten Injektionsstellen erfolgen.
Anwendung bei immunsuppressiver Therapie
Wie bei anderen Impfstoffen ist es möglich, dass Personen unter
immunsuppressiver Therapie keine ausreichende Immunantwort entwickeln.
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Fertilität
Es sind keine Fertilitätsdaten verfügbar.
Schwangerschaft
Ausreichende Daten über die Anwendung von Boostrix während der Schwangerschaft
sind nicht vorhanden und Tierstudien zur Reproduktionstoxizität wurden nicht
durchgeführt. Wie bei anderen inaktivierten Impfstoffen ist eine Schädigung des
Fötus nicht zu erwarten. Dennoch sollte Boostrix in der Schwangerschaft nur
verwendet werden, wenn dies eindeutig erforderlich ist und der mögliche Nutzen
gegenüber den eventuellen Risiken für den Fötus überwiegt.
Stillzeit
Zur Anwendung von Boostrix während der Stillzeit liegen keine ausreichenden
Daten vor. Da Boostrix Toxoide oder inaktivierte Antigene enthält, ist ein
Risiko für den Säugling nicht zu erwarten. Der Nutzen einer Verabreichung von
Boostrix an stillende Frauen ist sorgfältig gegen das Risiko abzuwägen.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von
Maschinen
Es ist unwahrscheinlich, dass sich die Impfung auf die Verkehrstüchtigkeit und
die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen auswirkt.
4.8 Nebenwirkungen
Das unten angeführte Sicherheitsprofil basiert auf Daten aus klinischen Studien
in welchen 839 Kinder (von 4 bis 8 Jahren) und 1931 Erwachsene, Jugendliche und
Kinder (von 10 bis 76 Jahren) mit Boostrix geimpft wurden.
Am häufigsten kam es nach der Anwendung von Boostrix in beiden Gruppen zu
lokalen Reaktionen (Schmerzen, Rötung, Schwellung) an der Injektionsstelle (bei
23,7% – 80,6% der Studienteilnehmer). Diese Effekte traten für gewöhnlich
innerhalb von 48 Stunden nach der Impfung auf und klangen ausnahmslos ohne
Komplikationen wieder ab.
Die Nebenwirkungen sind nach folgenden Häufigkeiten aufgelistet:
Sehr häufig: =1/10, Häufig: =1/100 bis <1/10, Gelegentlich: =1/1.000 bis <1/100,
Selten: =1/10.000 <1/1.000, Sehr selten: <1/10.000.
Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe werden die Nebenwirkungen nach abnehmendem
Schweregrad angegeben.
Klinische Studien
Kinder von 4 bis 8 Jahren (N=839)
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Gelegentlich: Infektion des oberen Respirationstrakts
Stoffwechsel und Ernährungsstörungen
Häufig: Anorexie
Psychiatrische Erkrankungen
Sehr häufig: Reizbarkeit
Erkrankungen des Nervensystems:
Sehr häufig: Schläfrigkeit
Häufig: Kopfschmerzen
Gelegentlich: Aufmerksamkeitsstörungen
Augenerkrankungen:
Gelegentlich: Konjunktivitis
Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes:
Häufig: Diarrhö, Erbrechen, Störungen des Gastrointestinaltraktes
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Gelegentlich: Hautausschlag
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort:
Sehr häufig: Schmerzen und Reaktionen (etwa Rötung und/oder Schwellung), an der
Injektionsstelle, ,Erschöpfung
Häufig: Fieber (= 37,5°C einschließlich >39,0°C), extensive Schwellung der
Extremität, in die injiziert wurde (manchmal einschließlich des angrenzenden
Gelenks).
Gelegentlich: andere Beschwerden am Verabreichungsort (z.B. Verhärtung)
Personen von 10 bis 76 Jahren (N=1931)
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Gelegentlich: Infektion des oberen Respirationstrakts, Pharyngitis
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems:
Gelegentlich: Lymphadenopathie
Erkrankungen des Nervensystems:
Sehr häufig: Kopfschmerzen
Häufig: Schwindel
Gelegentlich: Synkope
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Gelegentlich: Husten
Erkrankungen des Gastrointerstinaltraktes:
Häufig: Übelkeit, gastrointestinale Störungen
Gelegentlich: Diarrhö, Erbrechen
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:
Gelegentlich: Hyperhydrose, Pruritus, Hautausschlag
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen:
Gelegentlich: Arthralgie, Myalgie, Gelenksversteifung, Muskelversteifung
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort:
Sehr häufig: Schmerzen und Reaktionen (etwa Rötung und/oder Schwellung) an der
Injektionsstelle, Unwohlsein, Erschöpfung.
Häufig: Fieber (>37,5°C), Induration oder steriles Abszess am Injektionsort
Gelegentlich: Fieber (>39,0°C), grippeähnliche Erkrankung, Schmerzen
Meldungen nach Markteinführung:
Da es sich dabei um Spontanmeldungen handelt, kann die Häufigkeit nicht
verlässlich bestimmt werden.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Angioödem
Erkrankungen des Immunsystemes:
Allergische, anaphylaktische und anaphylaktoide Reaktionen
Erkrankungen des Nervensystems
Hypotonisch-hyporesponsive Episoden, Krämpfe mit oder ohne Fieber
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Urtikaria
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort:
Asthenie
Daten von 146 Personen deuten darauf hin, dass es bei wiederholter Impfung nach
dem 0, 1, 6 Schema bei Erwachsenen (>40 Jahren) zu einem leichten Anstieg an
Lokalreaktionen (Schmerz, Rötung, Schwellen) kommen kann.
Klinische Daten lassen den Schluss zu, dass bei Personen, die in ihrer Kindheit
eine DTP-Impfung erhalten haben, eine Wiederholungsimpfung die lokale
Reaktogenität erhöht.
Nach der Anwendung von Impfstoffen mit Tetanus-Toxoiden wurde sehr selten über
unerwünschte Reaktionen des zentralen oder peripheren Nervensystemes,
einschließlich aufsteigender Paralyse oder sogar respiratorischer Paralyse (z.B.
Guillain-Barre - Syndrom) berichtet.
4.9 Überdosierung
Im Rahmen der Überwachung nach Markteinführung wurden Fälle von Überdosierung
berichtet. Die Symptome waren ähnlich den Nebenwirkungen bei normaler Impfung.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmako-therapeutische Gruppe: Bakterielle Impfstoffe, Pertussis – Impfstoffe.
ATC-Code: J07AJ52.
Ungefähr einen Monat nach der Auffrischungsimpfung mit Boostrix wurden folgende
Seroprotektiv- / Seropositivitätsraten festgestellt:
Antigen
Immunantwort(1)
Erwachsene und Jugendliche ab 10 Jahren NP (2)
N=1694
(% Geimpfte)
Kinder ab 4 Jahren
NP(2)
N=415
(% Geimpfte)
Diphtherie
=0,1 I.E./ml
=97,2%
99,8
Tetanus
=0,1 I.E./ml
99,0%
100%
Pertussis
– Pertussis Toxoid
– Filamentöses Haemagglutinin
– Pertactin
=5 EL.E/ ml
97,8%
99,9%
99;4%
99,0%
100,0%
99,8%
(1) Immunantwort: bei der zu einem bestimmten Zeitpunkt eine Konzentration von
Diphterie– und Tetanusantikörpern von = 0,1 I.E./ml als serumprotektiv und eine
Konzentration von Pertussisantikörpern von = 5 EL.E/ml als serumpositiv
angesehen werden
(2) NP: nach Protokoll – beinhaltet alle Personen die eine einzelne
Auffrischungsimpfung erhielten und von denen Immunogenitätsdaten für zumindest
ein Antigen zum Untersuchungszeitpunkt verfügbar war
N: Mindestanzahl von Personen mit verfügbaren Daten über jedes Antigen
Vergleichsstudien mit Erwachsenen und Jugendlichen haben gezeigt, dass einen
Monat nach der Impfung mit Boostrix die Diphtherie-Antikörpertiter ähnlich sind
wie bei Td-Impfstoffen für Erwachsene mit dem gleichen Antigengehalt wie
Boostrix, wogegen die Tetanus-Antikörpertiter im Vergleich zu Td-Impfstoffen für
Erwachsene niedriger waren.
Wie bei anderen Td-Impfstoffen für Erwachsene führt Boostrix bei Kindern und
Jugendlichen im Vergleich zu Erwachsenen zu höheren Titern von anti-D- und
anti-T-Antikörpern.
3 bis 3,5 Jahre, 5 bis 6 Jahre und 10 Jahre nach der Impfung mit Boostrix wurden
bei Personen, die gemäß dem Protokoll (GP 1) geimpft wurden, folgende
Seroprotektiv-/ Seropositivitätsraten festgestellt: siehe Zeichenerklärung.
Die in Boostrix enthaltenen Pertussis-Antigene sind ein integraler Teil des
pädiatrischen azellulären Pertussis-Kombinationsimpfstoffes (Infanrix ®), dessen
Wirksamkeit nach Grundimmunisierung in einer Haushalt-Kontakt-Wirksamkeitsstudie
nachgewiesen wurde. Die Antikörpertiter für alle drei Pertussis-Komponenten
waren nach Impfung mit Boostrix höher als jene, die bei der
Haushalt-Kontakt-Wirksamkeitsstudie festgestellt wurden.
Aufgrund dieser Vergleiche dürfte Boostrix Schutz gegen Pertussis gewähren, das
Ausmaß und die Dauer der Schutzwirkung wurden jedoch nicht bestimmt.
Die Immunogenität von Boostrix mit reduziertem Antigen-Inhalt von Diphterie,
Tetanus und azellulärer Pertussis, 10 Jahre nach einer Erstimpfung verabreicht,
wurde untersucht. Einen Monat nach der Impfung war bei >99% der Personen eine
Seroprotektion gegen Diphterie und Tetanus sowie eine Seropositivität bei
Pertussis feststellbar.
Nach einer Impfung mit einer Dosis Boostrix waren von 139 Erwachsenen =40
Jahren, die in den letzten 20 Jahren keine Impfung gegen Diphtherie oder Tetanus
erhalten hatten, mehr als 98,5% seropositiv in Bezug auf alle drei
Pertussis-Antigene und 81,5 bzw. 93,4% wiesen seroprotektive Titer gegen
Diphtherie und Tetanus auf. Nach Verabreichung zweier weiterer Dosen einen und
sechs Monate nach der ersten Dosis, lag die Seropositivitäts-Rate bei 100% für
alle drei Pertussis-Antigene und die seroprotektiven Titer bei Diphtherie und
Tetanus stiegen auf 99,3% bzw 100%.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Eine Beurteilung der pharmakokinetischen Eigenschaften ist für Impfstoffe nicht
erforderlich.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie, zur
spezifischen Toxizität und Kompatibilität von Bestandteilen lassen die
präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Natriumchlorid, Wasser für Injektionszwecke.
Für Adjuvantien siehe Abschnitt 2.
6.2 Inkompatibilitäten
Boostrix darf nicht mit anderen Impfstoffen in derselben Spritze gemischt
werden.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die
Aufbewahrung
Im Kühlschrank lagern (+2° C bis +8° C).
Nach Entnahme aus dem Kühlschrank ist der Impfstoff bei +21° C 8 Stunden lang
stabil.
Nicht einfrieren.
In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
0,5 ml Suspension in einer Fertigspritze (Typ I Glas) mit Butyl-Gummistopfen mit
oder ohne Nadeln.
Packungsgrößen zu 1, 10, 20, 25 und 50 Stück.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur
Handhabung
Vor Gebrauch ist der Impfstoff bei Raumtemperatur zu lagern und gut zu
schütteln, bis eine homogene trüb-weiße Suspension entsteht. Vor Verabreichung
soll der Impfstoff visuell auf etwaige Fremdpartikel und/oder Abweichungen im
Aussehen untersucht werden. Gegebenenfalls ist der Impfstoff zu verwerfen.
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den
nationalen Anforderungen zu entsorgen.
7. Inhaber der Zulassung: GlaxoSmithKline Pharma, Wien.
8. Zulassungsnummer: 2–00258
9. Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung: 16. Februar
2001 / 3. August 2009.
10. Stand der Information: September 2011.
Verschreibungspflicht/Apothekenpflicht: Rezept- und apothekenpflichtig,
wiederholte Abgabe verboten.
Verfügbare Packungsgrößen in Österreich: 1 Fertigspritze mit einer Nadel.