Hepatitis A

Gratiskinderimpfprogramm Die Hepatitis A Impfung ist nicht im Gratiskinderimpfprogramm enthalten

 

Erwachsenenimpfung Die Impfung wird für Kinder ab dem 2. Lebensjahr und Erwachsene empfohlen, besonders wenn die angegebenen Indikationen zutreffen.

 

Indikations‐/Reiseimpfung

Kindern wird vor dem Eintritt in Gemeinschaftseinrichtungen, Erwachsenen, die berufsbedingt ein erhöhtes Expositionsrisiko haben, die Impfung besonders empfohlen, ebenso Personen mit chron. Lebererkrankung, Personen bei Kontakt mit Hepatitis Erkrankten bzw. VirusAusscheidern.

Reiseimpfung: Touristen, beruflich Reisende, diplomatischer Dienst und Entwicklungshilfe in/nach Endemiegebieten.

Impfschema

Grundimmunisierung: 0/6Mo für Kinder ab dem 2. Lebensjahr und Erwachsene. Ab dem 2. Lebensjahr kann auch in Kombination mit Hepatitis B (Kinderformulierung bis zum vollendeten 16. Lebensjahr) geimpft werden (0/1/6 Monate). Die Hepatitis A Impfung kann auch als Kombinationsimpfstoff mit Typhus gegeben werden, Auffrischung mit Hepatitis A monovalentem Impfstoff nach 6 Monaten.

Weitere Auffrischungsimpfungen nach 20 Jahren empfohlen.

Symptome:

Die Inkubationszeit der fäkooral übertragenen Erkrankung beträgt 36 Wochen. Nach uncharakteristischen Allgemeinbeschwerden, wie Übelkeit, Erbrechen, Fieber, Müdigkeit, kommt es zum Auftreten der Gelbsucht. Bei der Hepatitis A gibt es keinen chronischen Verlauf, die Erkrankung heilt meist völlig aus. Der Verlauf ist bei Kindern meist mild, bei Erwachsenen allerdings nimmt der Erkrankungsverlauf an Schwere zu; ab dem 40. Lebensjahr oder bei Personen mit vorgeschädigter Leber muss mit Todesfällen gerechnet werden.

Durch die gute Hygienelage in Österreich zirkuliert das Hepatitis AVirus bei uns nur in Ausbruchssituationen, vor allem bei Einschleppung nach Auslandsaufenthalten.

Es sind mehrere gut verträgliche Impfstoffe zugelassen. Nach derzeitig verfügbaren Daten kann nach Abschluss der Grundimmunisierung mit einem langjährigen Schutz gerechnet werden. Wegen der jährlichen Einschleppung und Weiterverbreitung von Hepatitis A im Anschluss an Ferienreisen ins Ausland, sollten alle Kleinkinder vor Eintritt in eine Gemeinschaftseinrichtung gegen Hepatitis A geimpft werden. Die Kinderimpfung bewirkt außer dem Schutz des Kindes zusätzlich die Ausschaltung der wichtigsten Infektionsquelle für die Erwachsenen. Personen mit chronischer Lebererkrankung (insbesondere Personen mit chronischer HBV oder HCV Infektion) haben ein hohes Risiko, sehr schwer an Hepatitis A zu erkranken, und sollten daher unbedingt geimpft werden.

Indikationen Kleinkinder vor Eintritt in eine Gemeinschaftseinrichtung

HAVgefährdetes Personal medizinischer Einrichtungen, einschließlich SchülerInnen und StudentInnen, z. B. Pädiatrie, Infektionsmedizin, Labor (Stuhluntersuchungen), inklusive Küchenund Reinigungspersonal

Alle in Lebensmittelbetrieben und in der Gastronomie tätige Personen

Personal von Großküchen, Großcatering, Spitalsküchen und vergleichbare Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung

Personal von Kinderbetreuungseinrichtungen und Einrichtungen für geistig Behinderte

Kanalisationsund Klärwerkpersonal; Personal, das häufig mit Fäkalien in Kontakt kommt

Personal plasmafraktionierender Unternehmen

Ersthelfer, Militärpersonal bei möglicher Exposition, speziell unter Feldoder Übungsbedingungen

Personen mit häufigem Bedarf an Plasmaprodukten (z. B. Hämophile)

Nicht immune Personen mit chronischer Lebererkrankung wie z. B. HCVInfizierte und HBVCarrier

Kontaktpersonen zu an HepatitisAErkrankten oder HAVAusscheidern

•Personen mit Sexualverhalten, welches bezüglich Hepatitis A riskant sein kann.

 

Postexpositionelle Prophylaxe

Zur Prophylaxe steht oft nur mehr die aktive Immunisierung mit Totimpfstoff (HAVImpfung) für Personen über 1 Jahr zur Verfügung, wenn kein spezifisches Immunglobulin (HAVIg) mit definiertem AKGehalt gegen HepatitisAVirus lieferbar ist. Wenn ein HAVIg zur Verfügung steht, kann dieses zur postexpositionellen Prophylaxe verwendet werden. Es soll nicht später als bis zum 14. Tag nach der Exposition verabreicht werden. Personen, welche HAVIg erhalten, können zusätzlich auch die Impfung bekommen. Zur Komplettierung des Impfschutzes wird eine Auffrischung nach einem Jahr empfohlen. Kombinierte Hepatitisimpfstoffe werden zur postexpositionellen Prophylaxe nicht empfohlen. Auch bei Kombination mit einem HAVIg kann der Ausbruch der Erkrankung nicht in allen Fällen verhindert werden, weshalb die Patienten auf die strikte Einhaltung der Hygienemaßnahmen für eine Dauer von mindestens zwei Wochen hinzuweisen sind.

Folgendes Vorgehen kann bei Kontakt mit einem gesichertem Krankheitsfall als Grundlage für die Beratung und Empfehlung dienen: Art der Exposition

HAVIg

Impfung

Haushaltskontakt

Ja

Ja

Sexualkontakt

Ja

Ja

Neugeborene von Erkrankten

Ja

Nein

Kleinkinderbetreuungsstätte

für nicht immune Angestellte mit Kontakt

Kinder im selben Raum bzw. mit gemeinsamer Toilettenbenutzung

deren Haushaltskontakte

 

Ja

Ja

Nein

 

Ja

Ja

Ja

Schule, Kinderheime, Betreuungsinstitutionen, Kasernen etc.:

enge Kontaktpersonen1

Personen mit gemeinsamer Toilettenbenützung

 

Ja

Nein

 

Ja

Ja

Kleinepidemie im Spital

enge Kontaktpersonen

gemeinsame Toilettenbenützung

 

Ja

Nein

 

Ja

Ja

Ausbruch durch Kontamination von Trinkwasser oder Lebensmitteln

Nein

Ja

Als „enge Kontaktpersonen" gelten: Seite 13 von 51

  1. Alle Kontaktpersonen im Haushalt bzw. Wohnverband oder Schlafraumverband
  2. Alle Kontaktpersonen in Kindergarten, Kindertagesstätte oder Krabbelstube
  3. In der Schule (oder altersähnlichen Einrichtungen) jedoch nur die Sitznachbarn und die persönlichen Freunde mit gemeinsamer Freizeitgestaltung, nicht aber alle Klassenkameraden oder die Lehrpersonen.

Die aktive Immunisierung ist bei diesen Personen als medizinisch sehr sinnvoll anzusehen und gewährt einen Langzeitschutz, hat allerdings auf die momentane Ausbruchsverhinderung nur bedingte Schutzwirkung. Vor allem für Personen, bei denen wieder mit ähnlichen Situationen.

Kontraindikationen und Vorsichtsmaßnahmen (siehe auch Fachinformationen)

Schwere allergische Reaktionen auf eine Impfkomponente. Der Kombinationsimpfstoff sollte nicht an Personen mit allergischen Reaktionen auf Hefe verabreicht werden.

Obwohl es keine speziellen Studien über die Sicherheit des Hepatitisimpfstoffs in der Schwangerschaft gibt, ist das theoretische Risiko für Schwangere und Fetus äußerst gering. Eine Risikoabwägung hinsichtlich Impfung und Infektionsrisiko ist vorzunehmen. Schwangerschaft ist keine Kontraindikation für die Verwendung eines Immunglobulins.

Impfstoffe (in Österreich erhältlich)  
Name Preis/Einzeldosis Anzahl Teilimpfungen Gesamtpreis Bemerkung
         
         
         
         
Kombinations-Impfstoffe (in Österreich erhältlich)  
Name Preis/Einzeldosis Anzahl Teilimpfungen Gesamtpreis Bemerkung
         
         
         
         

aktualisiert am: 02.06.2012