Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)
Gratiskinderimpfprogramm |
Die FSME‐Impfung
ist nicht im Gratisimpfprogramm
des Bundes, der Länder und des Hauptverbandes der österreichischen
Sozialversicherungsträger enthalten. Zuschüsse kann es von den Krankenkassen
in unterschiedlicher Höhe geben.
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Erwachsenenimpfung |
Nach erfolgter Grundimmunisierung und einer Auffrischung nach
3 Jahren soll bis zum 60. Lebensjahr
alle 5 Jahre, danach alle 3 Jahre geimpft werden. Zuschüsse gibt es
von den Krankenkassen in unterschiedlicher Höhe.
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Indikations‐/Reiseimpfung |
In Österreich ist kein Bundesland FSME‐frei,
daher ist die Impfung für alle in Österreich lebenden Personen zu empfehlen.
Dies gilt auch für Reisende in österreichische Endemiegebiete oder in
entsprechende Gebiete im Ausland. Die FSME Impfung schützt gegen alle
bekannten FSME‐Virus‐Subtypen.
Im Bedarfsfall kann ein Schnellimmunisierungsschema angewandt werden.
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Impfschema |
Grundimmunisierung: 0/1 ‐3 Monate/5‐12 bzw. 9‐12 Monate nach 2. ImpfungSchnellimmunisierungsschema: FSME ‐Immun™ 0/14 Tage (3. Teilimpfung nach 5‐12 Monaten); Encepur®: 0/7 Tage/21 Tage (1. Auffrischung nach 12 bis 18 Monaten)
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Symptome: |
Die FSME ist eine überwiegend durch Zeckenstich, sporadisch auch durch den Konsum nicht ‐pasteurisierter Milch und Milchprodukte (von Schafen und Ziegen, sehr selten auch Kühen) übertragene Infektionskrankheit. Das FSME‐ (Tick‐borne Encephalitis, TBE‐) Virus gehört zur Familie der Flaviviridae. Bei klinisch manifester Infektion ruft es nach einer Inkubationszeit von durchschnittlich 8 Tagen (3‐28 Tage) nach dem Zeckenstich ein in etwa 80% biphasisch verlaufendes Krankheitsbild hervor. In der ersten Phase treten grippeähnliche Symptome auf, während in der zweiten Phase nach einem symptomfreien Intervall von durchschnittlich 7 Tagen das Spektrum von einer milden Meningitis bis zu schwerer Enzephalitis mit oder ohne Myelitis und Paralyse reicht. Etwa ein Drittel der Patienten zeigt nach durchgemachter Erkrankung langdauernde Folgeschäden.Vor Beginn der großen Impfaktionen war die FSME in Österreich die häufigste virale Infektionskrankheit mit Enzephalitis. Damals traten 300 bis 700 Erkrankungsfälle (Inzidenz etwa 4 ‐9 Fälle pro 100.000) pro Jahr auf. Die Fallzahl ist bei einer Durchimpfungsrate von um 85% auf 41 (1999) bis 113 (2011) stark zurückgegangen (Inzidenz etwa 0,5‐1 Fall pro 100.000).Die Effektivität der FSME ‐Impfung beträgt für – nach dem empfohlenen regulären Schema – geimpfte Personen etwa 99% in allen Altersgruppen. Im Zeitraum der Jahre 2000 bis 2006 konnten durch die Impfung in Österreich etwa 2.800 FSME‐Erkrankungen und zirka 20 Todesfälle vermieden werden.
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Indikationen |
Da Österreich ein Land ist, in dem virusinfizierte Zecken endemisch vorkommen, besteht für Personen, die in Endemiegebieten leben, eine Impfindikation. Trotz eines Ost ‐West‐Gefälles hinsichtlich infizierter Zecken und Erkrankungsfällen ist kein Bundesland FSME‐ und erkrankungsfrei.Reiseimpfung: Für Reisende in österreichische oder ausländische Endemiegebiete ist die FSME ‐Impfung empfohlenFSME Impfung nach Zeckenstich Nach Zeckenstich: Da FSME Immunglobulin human nicht mehr verfügbar ist, wird empfohlen:
1 Serologische Kontrolle empfohlen. Falls dies nicht möglich ist, gilt diese Impfung als 1. Teilimpfung der Grundimmunisierung.2 Serologische Kontrolle empfohlen, wenn seit der letzten Impfung mehr als 10 Jahre vergangen sind.
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Kontraindikationen und Vorsichtsmaßnahmen (siehe auch Fachinformationen) |
Schwere Überempfindlichkeit gegen Hühnereiweiß (anaphylaktische Reaktion nach oraler Aufnahme von Eiprotein in der Anamnese). Bei akuten behandlungsbedürftigen (Infektions)Krankheiten soll die Impfung verschoben werden. |
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Impfstoffe (in Österreich erhältlich) |
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aktualisiert am: 29.05.2012